Konvivialität

Der Begriff Konvivialität meint die Kunst des Zusammenlebens (Con-vivere), die die Beziehung und die Zusammenarbeit würdigt und es ermöglicht einander zu widersprechen, ohne sich gegenseitig niederzumachen, und gleichzeitig für das Miteinander und die Welt Sorge zu tragen.

 

Unter Konvivialität verstehen wir somit eine pro-soziale Seinsweise (Prosozial: solidarisch, kooperativ, vertrauensbildend) unter Menschen, die auf freudvolles und friedvolles Zusammensein ausgerichtet ist.
Dies bezieht auch das Herstellen von kollektiven Erfahrungen mit ein, die mit  solidarischem Teilen, Genießen und Feiern zu tun haben. Ein so genanntes „Konvivium“ kann daher auch ein öffentlicher Erfahrungsraum sein, der einem spezifischem Thema gewidmet ist (z.B. ein respektvoller Umgang mit Gaia, unserer Erde) und in den Körper, Geist und Seele gleichermaßen mit einbezogen werden.  
Diese Erfahrungsräume können gegebenenfalls auch globale Themen miteinbeziehen, die regional oder lokal im Sinne von Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit thematisiert oder auch umgesetzt werden.

 

In den letzten Jahren hat die Thematisierung von Konvivialität und Konvivialismus vor allem durch das „konvivialistische Manifest“, dem Ergebnis einer Debatte von etwa 40 französischsprachigen Wissenschaftler/innen und Intellektuellen um Alain Caillé, Marc Humbert, Serge Latouche und Patrick Viveret, eine breitere Öffentlichkeit erreicht, und wird z.B. auch immer stärker im Rahmen der „Degrowth“-Bewegung diskutiert.