Unsere Stiftungsbeauftragte für Migration stellt sich vor

Mein Name ist Monika Paulig, ich bin geboren Jahrgang 1963, verheiratet und arbeite als Heilpraktikerin in eigener Praxis in Fritzlar. Heute möchte ich gerne Einblicke geben in mein Tätigkeitsfeld als Stiftungsbeauftragte für Migration für die Stiftung FNNF.


Als 2015 die Flüchtlingswelle zu uns nach Europa und auch nach Deutschland kam, war ich tief betroffen von deren Schicksal. Uns als Deutsche und mir persönlich auch immer bewusster, sind diese Flüchtlingsströme und das unsägliche darin verbundene Leid von 1944/45 aus dem Osten in unserer Erinnerungskultur fest verankert. Mich begleitete deshalb 2015/2016 die Frage, was hierin meine Aufgabe, mein Beitrag sein kann, um ehrenamtlich meine Unterstützung an zu bieten. Ende 2016 stieß ich dann auf eine syrische Familie mit drei Kindern. Und mir war sofort klar, dass ich für diese Familie da sein wollte. Mein Ehrenamt begann.

 

Bis heute dehnt sich wie von selbst die Unterstützung auf weitere Familien aus, die ich noch im Blick habe und darin besonders auch die Kinder. Meine Begleitung bezieht sich auf das emotionale Befinden, die Bedürfnisse und auf die Dinge des deutschen Alltagslebens. (Für all die Amtsgänge gibt es noch einen weiteren Betreuer) Was ich nun nach 3 Jahren Begleitung sehe ist, dass wir noch viele Jahre brauchen werden, bis diese Menschen hier in einer für sie fremden Kultur wirklich angekommen sind.

 

Die Herausforderung ist enorm groß – aus meiner Sicht viel größer als wir anfänglich dachten. Es braucht Menschen die die Bereitschaft und Geduld aufbringen können, sich in den Dienst der Integration mit vollem Herzen zu stellen. Als ich 2018 von den Vorständen des FNNF angesprochen wurde Stiftungsbeauftragte zu werden, damit meine Arbeit sich ausweiten und weiter entwickeln kann, sagte ich sofort aus tiefstem Herzen zu. Denn ich weiß, was es bedeutet in einem Netzwerk eingebunden zu sein und Unterstützung zu bekommen. Wir planen kleine umsetzbare Projekte an denen Sie in Zukunft mit Bildern und in einem Blog teilhaben können.

 

Geschichtliche Hintergründe:

 z.B. sind in Syrien bis zum heutigen Tag in dem fast 9 jährigen Krieg ca. 500.000 Menschen umgekommen. Es ist deshalb aus meiner Sicht wichtig, sie endlich als geflüchtete Menschen, Kinder, Frauen und Männer zu sehen, die ebenso wie wir Herz und Seele haben und sie nicht immer weiter als Flüchtlinge zu ettiketieren. Viele können gar nicht mehr zurück. Sie brauchen Arbeit und eine langjährige Begleitung. Das politische „Wir schaffen das“, wäre ohne die Ehrenämter nie möglich.

 

 

Entwicklungsfelder in meiner Arbeit mit geflüchteten Menschen:

  • Bewusstsein entwickeln für das Trauma „Flucht“ und was das für Auswirkungen auf die Persönlichkeit hat, die sich integrieren soll und will haben kann, damit eine „innere Befriedung, Heilung, und Ankommen“ überhaupt entstehen kann.
  • Respekt gegenüber der Andersartigkeit von Mensch, Kultur, Religion, Politik entwickeln und das auf beiden Seiten (Auch wenn ich z.B. eine Meinung ablehne oder Überzeugung nicht teile, kann ich dem Menschen gegenüber weiter respektvoll sein)
  • Herz und Seele in die Gemeinschaften einfließen lassen, das verbindende suchen und finden, wie z.B. emotionale Nähe herstellen, Umarmungen geben, gemeinsame Erlebnisse schaffe.
  • Bewertungen und Vorurteile innerlich wahrnehmen und loslassen
  • Friedvolle und wohlwollende Entwicklungsatmosphäre schaffen, Vertrauen aufbauen z.B. gemeinsame Spiele, gemeinsames Lesen, gemeinsam Kochen und Essen

 

Meine Aufgaben zur Zeit:

  • Sprachförderung
  • Hilfe bei Berufsorientierung
  • Vernetzung der Freizeitaktivitäten der Kinder mit Deutschen Organisationen Z.B. Reitverein, Turnverein

Themenbereiche ansprechen in Gesprächskreisen:

  • Wertedialoge
  • Differenz der Altersthemen Jung und Alt - frühere Kultur, neue Kultur
  • Potentialentfaltung: Motorisch, geistig und körperliche Entwicklung vorrangig der Kinder
  • Ankommen in Europa, Entwicklung und Förderung von Sprache und europäischer Kultur

Praktische Hilfe:

  • Autosuche
  • Stellensuche
  • Bürokratische Unterrichtung

Gemeinschaftsbildende Aktivitäten:

  • Kochen & Essen,
  • Besuch im Wildpark
  • schwimmen gehen
  • Musik machen